Ich bin einsam und ich muss heute unbedingt mit jemandem zusammensein.
Hollis P. Monroe: „I’m lonely“
Mac Simum war ein Mann von vierzig Jahren, der sein bisheriges Leben in Deutschland verbracht hatte. Er hatte sich stets als ein bodenständiger Mensch gesehen, der seinen Alltag in der malerischen Bodenseeregion genoss. Doch dieses Jahr beschloss er, etwas zu ändern. Er wollte etwas Neues erleben und sich aus seiner Komfortzone herauswagen. Und so plante er einen Urlaub in Österreich, genauer gesagt im wunderschönen Salzburgerland.
Mit aufgeregter Vorfreude packte Mac seine Koffer und machte sich auf den Weg. Die Landschaft, die an ihm vorbeizog, während er die Straßen Richtung Salzburg entlangfuhr, war atemberaubend. Die saftig grünen Hügel, die majestätischen Berge und die klaren Seen faszinierten ihn.
Endlich in Salzburg angekommen, war Mac beeindruckt von der Schönheit der Stadt. Die historische Architektur, die schmalen Gassen und das prächtige Schloss verliehen Salzburg einen einzigartigen Charme. Mac hatte sich vorgenommen, nicht nur die berühmten Sehenswürdigkeiten zu erkunden, sondern auch die versteckten Juwelen, die die Stadt zu bieten hatte.
An einem sonnigen Morgen entschied sich Mac, eine Tour durch die Stadt zu machen. Er schloss sich einer Gruppe von Touristen an, die von einer bezaubernden Frau namens Aurelia Havek geführt wurden. Aurelia war eine leidenschaftliche Touristenführerin, die die Geschichte und Kultur Salzburgs mit Herz und Witz vermittelte.
Mac war von Aurelias Enthusiasmus und ihrem Wissen beeindruckt. Sie führte die Gruppe durch die engen Gassen, erzählte Geschichten über berühmte Komponisten und zeigte auf die Orte, an denen die Geschichte lebendig wurde. Als die Tour vorbei war, blieb Mac stehen, um mit Aurelia zu sprechen.
„Das war wirklich eine großartige Tour“, sagte er mit einem Lächeln. „Ich habe das Gefühl, als würde ich die Stadt jetzt viel besser verstehen.“
Aurelia lächelte zurück. „Es freut mich, dass es Ihnen gefallen hat. Salzburg ist eine Stadt voller Geschichten, die darauf warten, entdeckt zu werden.“
Mac und Aurelia begannen zu plaudern, und es stellte sich heraus, dass sie viele gemeinsame Interessen hatten. Beide mochten Wandern und gutes Essen, und sie teilten sogar denselben Musikgeschmack. Mac spürte eine unerwartete Verbindung zu Aurelia, die weit über das übliche Touristenführer-Tourist-Verhältnis hinausging.
In den folgenden Tagen verbrachten Mac und Aurelia viel Zeit miteinander. Sie erkundeten nicht nur die Stadt weiter, sondern machten auch Ausflüge in die umliegende Natur. Eines Tages beschlossen sie, die Rupertus-Therme zu besuchen, um sich zu entspannen und die wohltuenden Thermalquellen zu genießen. Die Wärme des Wassers und die entspannte Atmosphäre halfen ihnen, sich noch näher zu kommen.
Die Abende verbrachten sie in gemütlichen Cafés und Restaurants, tauschten Geschichten aus ihrem Leben aus und lachten über gemeinsame Witze. Mac fühlte sich lebendiger und glücklicher als je zuvor. Die Zeit mit Aurelia schien wie ein unvergesslicher Traum.
Doch wie alle Träume hatte auch dieser Urlaub ein Ende. Der letzte Tag brach an, und die Realität drängte sich wieder in den Vordergrund. Mac und Aurelia standen vor einer schwierigen Entscheidung.
In einem kleinen Café, das sie oft besucht hatten, saßen sie einander gegenüber. Die Stimmung war anders als sonst – gedämpfter, ernster.
„Ich kann es kaum fassen, dass der Urlaub schon vorbei ist“, sagte Mac und blickte in seine Kaffeetasse.
Aurelia nickte langsam. „Es war wirklich eine besondere Zeit, Mac.“
Die Worte hingen in der Luft, während die beiden ihre Gedanken sammelten. Schließlich brach Aurelia das Schweigen. „Mac, es gibt etwas, das ich mit dir besprechen muss.“
Mac spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er ahnte, was kommen würde.
„Auch wenn ich die Zeit mit dir unglaublich genossen habe“, begann Aurelia, „muss ich ehrlich sein. Ich kann keine Fernbeziehung führen. Ich habe das schon einmal versucht, und es hat nicht funktioniert. Für mich ist es wichtig, jemanden in meiner Nähe zu haben.“
Mac senkte den Blick und starrte auf den Tisch. Der Stich der Enttäuschung war schmerzhaft. Er hatte gehofft, dass ihre Verbindung stark genug wäre, um die Entfernung zu überbrücken.
„Ich verstehe das“, murmelte er leise. „Es ist nur… schwer.“
Aurelia legte sanft ihre Hand auf seine. „Mac, bitte versteh mich nicht falsch. Ich schätze dich wirklich und die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, war wundervoll. Aber es wäre unfair, wenn wir uns in etwas hineinziehen würden, das von Anfang an eine große Hürde hätte.“
Mac nickte langsam, obwohl es schwer war, die Enttäuschung zu verbergen. Er wusste, dass Aurelia recht hatte, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sein Herz schwer war.
Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Mac und Aurelia verbrachten ihre letzten Momente in Salzburg damit, die Stadt ein letztes Mal zu erkunden und die Erinnerungen zu genießen, die sie gemeinsam geschaffen hatten. Der Abschied am Bahnhof war herzzerreißend – ein kurzer, intensiver Moment der Verbundenheit, bevor sie in verschiedene Richtungen gingen.
Der Zug Richtung Bodensee fuhr langsam aus dem Bahnhof von Salzburg, und Mac starrte aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft. Sein Herz war schwer, aber er wusste, dass er die Erinnerungen an diese besonderen Tage in Salzburg für immer in sich tragen würde. Die Liebe, die er für Aurelia empfunden hatte, mochte nicht in einer Beziehung enden, aber sie hatte ihm gezeigt, dass das Leben voller unerwarteter Abenteuer und Verbindungen steckte, die es wert waren, erkundet zu werden. Und erst vor kurzem hatte er doch eine Nachricht bekommen… der „Initiator“… sein alter Freund, der immer noch eine Idee verfolgte, ein Projekt. So wie damals, in der Schule, als sie sich kennengelernt haben. Mal sehen, vielleicht würde er ja einen Job für ihn haben. Mac grinste. Der Initiator hatte damals immer Schwierigkeiten gehabt, ihn und seine Kumpels auseinander zu halten. Warum das so war, hatte er nie verstanden. Aber er nahm sich vor, gleich nach seiner Rückkehr mit dem Initiator Kontakt aufzunehmen.